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Gute Einstiegspunkte in Aktien-Investments identifizieren

Finanzexperte Marcus Kitzmann demonstriert an fünf Aktien aus seiner Watchlist (Autodesk, MSCI, Init, 2G Energy, Bilfinger), wie er technische Marken und einfach gehaltene Indikatoren nutzt, um Chancen-Risiko-Verhältnisse abzuwägen und günstige Einstiegspunkte zu bestimmen. Grundlage ist seine GROWTH-Investing-Software mit einem „GROWTH-Chart“, in dem er vor allem arbeitet mit:

  • Unterstützungs- und Widerstandszonen (bewusst als Zonen, nicht als millimetergenaue Linien),

  • Breakouts mit anschließendem Retest,

  • dem EMA50 auf Wochenbasis,

  • sowie dem Blick auf anstehende Quartalszahlen (Volatilität!).

Sein didaktischer Kern: Kaufe dort, wo das Abwärtsrisiko klein und die Aufwärtschance klar definiert ist – und setze Stops dort, wo die eigene These widerlegt wäre.

Wichtiger Hinweis: Das besprochene Video stammt vom 6. Februar 2025. Alle dort genannten Zahlen, Kursmarken und Termine beziehen sich auf diesen Tag und sind nicht aktuell. Für Kitzmanns Ansatz ist das unkritisch – es geht um die Methode, nicht um tagesgenaue Kurse.

Die fünf Praxisbeispiele

Autodesk: Breakout, Retest, Go

Bei Autodesk identifiziert Kitzmann einen klassischen Ablauf: Widerstand durchbrochen → Retest → Bestätigung als Unterstützung. Für ihn entsteht daraus ein „richtig guter Einstiegspunkt“. Die im Video genannte Chance lag bei 46,57 % bis zum inneren Wert, das Risiko begrenzte er auf die Zone knapp unterhalb der markierten Linie. Wichtig: Er betont, Linien als Bereiche zu verstehen und dem Kurs „Luft zu lassen“, statt bei jedem Cent unter der Marke zu verkaufen.

MSCI: Warten auf den Ausbruch

MSCI bewegt sich zwischen definierter Unterstützung unten und Widerstand oben. Einstieg direkt unter dem Widerstand? Für Kitzmann ungünstig: die Fallhöhe zurück zur Unterstützung sei zu groß. Sein bevorzugtes Setup: erst den Ausbruch abwarten, idealerweise mit Bestätigung (Widerstand wird zur Unterstützung). Dann erneut Chancen und Risiko abgleichen.

Init (INIT SE): Der EMA50 als Leitplanke

Bei Init verzichtet Kitzmann auf Trendlinien und nutzt stattdessen den EMA50 (Woche). Weil diese gleitende Durchschnittslinie historisch mehrfach angelaufen und respektiert wurde, vertraut er ihr als dynamischer Unterstützung. Befindet sich der Kurs nahe am EMA50, sieht er ein kleines Abwärtsrisiko und setzt einen engeren Stop knapp darunter. Zusatzhinweis aus dem Video: Vor Quartalszahlen (im Beispiel war der 20.03. genannt) mit stärkeren Schwankungen rechnen – enge Stops können dann unglücklich ausgelöst werden.

2G Energy: Erst muss der Deckel aufgehen

Für 2G Energy markiert Kitzmann einen Widerstand, der erst überwunden werden soll. Zudem zeigt eine einfache Trendlinie einen übergeordneten Abwärtstrend. Kurzfristige Anstiege ohne Struktur („eine Woche hoch, dann wieder runter“) wertet er als anfällig. Sein Plan: Breakout + Bestätigung abwarten, Stop unter der neuen Unterstützung, Ziel nach oben definieren.

Bilfinger: Starker Trend, dennoch Rücklauf möglich

Bilfinger zeigt einen stabilen Aufwärtstrend mit klarer Unterstützung. Ein Einstieg ist aus seiner Sicht möglich, aber nur mit dem Bewusstsein, dass ein Rücksetzer zur Trendlinie jederzeit passieren kann – erst recht rund um Zahlentermine (im Video: 13.02.). Kitzmann benennt exemplarisch eine ungefähre Risikozone (Rücklauf um die 45 €) und ein potenzielles Ziel (um die 62 €), um die psychologische Vorbereitung zu stärken: Wer die Marken kennt, bleibt ruhiger.

Leitfaden aus dem Video – Schritt für Schritt

  1. Watchlist aufbauen: Fundamentale Qualität und Renditepotenzial vorfiltern.

  2. GROWTH-Chart öffnen: Relevante Unterstützungs-/Widerstandszonen einzeichnen.

  3. Setup suchen: Optimal ist Breakout → Retest → Bestätigung oder ein Einstieg am etablierten EMA50 (Woche).

  4. Risiko definieren: Stop dort, wo die These invalidiert wird (unter Zone/EMA). Nicht punktgenau denken, Zonen einplanen.

  5. Chance beziffern: Zielbereiche (z. B. „innerer Wert“) und Chance/Risiko gegenüberstellen.

  6. Event-Risiko prüfen: Quartalszahlen & Termine checken; enge Stops ggf. anpassen.

  7. Diszipliniert handeln: Plan vorab festlegen, dann emotionsarm umsetzen.

Was Sie mitnehmen können

Kitzmanns Ansatz ist bewusst pragmatisch: wenige, weithin beachtete Signale, sauber definierte Zonen, klare Invalidationspunkte. So entsteht ein systematischer Entscheidungsrahmen, der Fehler wie „zu spät unter dem Widerstand kaufen“ oder „zu enge, zufällige Stops“ reduziert.


Neugierig geworden?
Testen Sie Kitzmanns GROWTH-Investing-Software selbst und wenden Sie die gezeigte Methode auf Ihre Watchlist an – vom Einzeichnen der Zonen bis zum Chance-Risiko-Check. So üben Sie den Blick für gute Einstiegspunkte und gewinnen Sicherheit bei Ihren Entscheidungen.

 

(Keine Anlageberatung. Investitionen bergen Risiken.)

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