PKO Bank Polski hat in den vergangenen Jahren eine Entwicklung hingelegt, die man sich bei Finanzwerten nicht immer erwarten darf. Im Schnitt rund 16 % Wachstum pro Jahr – das ist für eine große, etablierte Bank eine bemerkenswerte Dynamik. Auch der Ausblick mit etwa 13 % erwarteter Wachstumsrate ist noch im überdurchschnittlichen Bereich, nur eben nicht mehr ganz so spektakulär wie die Vergangenheit. Genau dieser Übergang – von sehr starkem Wachstum hin zu „immer noch gut, aber nicht mehr glänzend“ – ist der Moment, in dem Anleger häufig nervös werden und fragen: „Soll ich jetzt aussteigen?“ Die kurze Antwort aus der Analyse lautet: nein, nicht zwingend.
Bewertung und Innerer Wert
In der Bewertung zeigt sich aktuell ein Bild „nahe am inneren Wert“. Die Aktie ist nicht dramatisch überzogen, aber auch nicht mehr klar unterbewertet – zum Zeitpunkt der Videoanalyse am 17. Oktober waren es gut 2 % Abstand zum inneren Wert, mit Stand von heute sind es knapp 6 %. Das ist der Bereich, in dem man nicht mehr wegen des Schnäppchens kauft, sondern wegen der Kombination aus Geschäftsqualität, Trend und Ausschüttung. Genau da spielt PKO Bank Polski eine ihrer Stärken aus: die hohe Dividende von rund 7 %. Wer ein solches Niveau an Ausschüttung bekommt und gleichzeitig eine saubere Wachstumshistorie sieht, muss nicht übereilt verkaufen.
Technische Aspekte
Technisch sieht das Bild sogar besser aus als die reine Bewertung. Im Chart prallt die Aktie wiederholt an der blauen Linie – dem EMA 50 – nach oben ab. Mehrfaches „Antesten“ desselben gleitenden Durchschnitts und jedes Mal ein Weiterlaufen im Aufwärtstrend: Das ist ein klassisches Muster für ein intaktes Trendverhalten.
Genau deshalb war auch die im Video diskutierte Handlungslogik sinnvoll: keinen spontanen Ausstieg, sondern einen Stop knapp unterhalb des EMA 50 legen und diesen Stop mitziehen, solange der Trend trägt. Wer das rückblickend gemacht hätte, wäre an mehreren Stellen nicht „unnötig“ ausgestiegen, sondern hätte den Anstieg mitgenommen. Die blaue Linie fungiert hier also nicht nur als Orientierung, sondern als aktives Risikowerkzeug.
Mittelfristige Risiken und Analystenschätzung
Natürlich gibt es auch die Einschränkung: Wenn die Zahlen im kommenden Jahr schwächer ausfallen, ist nach oben nicht mehr unendlich viel zu holen. Genau deshalb ist das Stop-Konzept so wichtig: Man lässt die Aktie arbeiten, solange sie oberhalb des EMA 50 bleibt, und man steigt diszipliniert aus, wenn sie das nicht mehr tut. Das reduziert den häufigsten Anlegerfehler in solchen Situationen: zu früh rauszugehen oder – umgekehrt – viel zu lange in einer dann seitwärts laufenden Bankaktie zu verharren.
Spannend ist auch der Blick auf die Analystenschätzungen. Das genannte Kursziel liegt klar oberhalb des aktuellen Allzeithochs – die Experten sehen also noch Luft nach oben. Gerade bei Banktiteln bedeutet das: Man traut dem Institut sowohl ertrags- als auch kapitalpolitisch noch etwas zu. Gepaart mit der hohen Dividende ist das ein seltenes Doppel – Cashflow heute, Upside-Potenzial morgen.
Wie geht man damit praktisch um?
Wer bereits investiert ist, braucht aus heutiger Sicht keinen hektischen Ausstieg. Der bessere Plan ist:
- Position halten,
- Stop knapp unter den EMA 50 legen,
- Stop nachziehen, solange der Aufwärtstrend respektiert wird.
Wer noch nicht investiert ist, muss dagegen akzeptieren, dass die „sehr günstige“ Phase erst einmal vorbei ist. Man bezahlt heute für Trend plus Dividende – nicht mehr für Unterbewertung. Das ist legitim, solange man sein Risiko aktiv steuert.
Wichtig: Das ist keine Anlageberatung, sondern eine Einordnung auf Basis der genannten Kennzahlen und des beschriebenen Chartverhaltens. Eigene Risikotragfähigkeit, Steuer- und Landesrisiken sowie Portfoliogröße müssen Sie immer selbst prüfen.
Wenn Sie genau diese Art von Zusammenspiel aus Fundamentaldaten (Wachstum, Dividende, innerer Wert), Trend (EMA 50 als „blaue Linie“) und Markteinschätzungen (Kursziel der Analysten) schneller, sauberer und reproduzierbar sehen wollen, dann probieren Sie die GROWTH Investing Software von Marcus Kitzmann einfach selbst aus. Dort bekommen Sie das Datenblatt, die Bewertungszone und die Trendampel in einem System – statt alles mühsam aus mehreren Quellen zusammenzusuchen. So treffen Sie Halten-/Nachziehen-/Verkaufen-Entscheidungen künftig nicht mehr aus dem Bauch, sondern strukturiert.
Hinweis: Dies ist keine Anlageberatung und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.



