Viele Anleger erwarten von Apple die gleiche Dynamik, die man mit anderen Big-Tech-Namen verbindet. Ein Blick in die Zahlen mahnt jedoch zur Nüchternheit. Die vergangenen fünf Jahre zeigen zwar solide, aber keine überragende Entwicklung: durchschnittlich 14,8 % p. a. Für die kommenden zwölf Monate liegt die Prognose nur noch bei durchschnittlichen 7,95 %. Gleichzeitig erscheint die Aktie derzeit überbewertet. Das ist eine Kombination, die für einen Neueinstieg wenig attraktiv wirkt.
Vergangenheit und Prognose
Schaut man auf die jüngere Vergangenheit, relativiert sich das Bild zusätzlich. In den letzten drei Jahren legte der Umsatz insgesamt um 16 % zu, der Gewinn um 20 % – wohlgemerkt kumuliert, nicht pro Jahr. Das ist für ein reifes Premium-Ökosystem keineswegs schlecht, aber eben auch kein Wachstumsfeuerwerk, das eine hohe Bewertung dauerhaft trägt. Interessant ist zudem die Mustererkennung: Historisch war ein Kauf bei Überbewertung bei Apple häufig ein schlechter Deal über längere Haltezeiträume. Genau diese Erfahrung könnte sich wiederholen.
Setzt man Bewertung und Ausblick zusammen, ergibt sich bis September des nächsten Jahres lediglich eine erwartete Rendite von rund 5,39 %. Der dämpfende Faktor ist dabei weniger das Geschäftsrisiko – die Risikoanalyse zeigt weiterhin ein gesundes Profil – sondern die schlichte Tatsache, dass die Bewertung die Fantasie bereits vorwegnimmt, während die Wachstumsaussichten moderat sind.
Was das für Investoren bedeutet
Für Investoren lässt sich daraus ein klarer Handlungsrahmen ableiten: Wer Apple langfristig schätzt, muss nicht zwangsläufig verkaufen – aber aufstocken würde ich aktuell nicht. Sinnvoller erscheint es, diszipliniert auf fairere Bewertungen zu warten. Genau hier hilft eine strukturierte Vorgehensweise: Bewertungsbandbreiten definieren, den inneren Wert regelmäßig aktualisieren, und nur dann handeln, wenn Chance und Preis wieder zusammenpassen.
Die Zahlen von 2020/2021 waren außergewöhnlich stark und sorgen rückblickend für ein freundlicheres Fünfjahresbild. Wer nur diese Periode betrachtet, könnte die Abflachung der jüngsten Jahre übersehen. Eine saubere Trennung zwischen „Ausreißerjahren“ und „Basiswachstum“ schützt vor Fehleinschätzungen – insbesondere, wenn das Kursniveau bereits viel Positives einpreist.
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(Keine Anlageberatung. Investitionen bergen Risiken.)