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Arista Networks überbewertet: verkaufen oder laufen lassen?

Arista Networks gilt als Qualitätsunternehmen: starke Vergangenheit, überzeugende Perspektive, das Kursziel vieler Analysten fast erreicht. Gleichzeitig zeigt die Bewertung eine deutliche Überhitzung. Genau hier stellt sich für Anlegerinnen und Anleger die heikle Frage: Wann ist der richtige Moment, Positionen zu reduzieren – und wann lässt man Gewinne weiterlaufen?

Wachstum und Profitabilität

Arista hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass Wachstum und Profitabilität Hand in Hand gehen können. Kurzfristig können Aktienkurse jedoch vom fundamentalen Wert eines Unternehmens abkoppeln. Diese Phasen sind nicht ungewöhnlich und können länger andauern, als es viele erwarten. Mittel- bis langfristig neigen Kurse jedoch dazu, zum „inneren Wert“ zurückzukehren. Dafür gibt es im Kern zwei Pfade:

  • Entweder steigt der innere Wert sehr dynamisch (was möglich, aber selten nachhaltig ist)
  • Oder der Kurs bewegt sich seitwärts bzw. korrigiert, bis Bewertung und Fundamentaldaten wieder zusammenpassen.

Für investierte Anleger bedeutet das: Ein vorschneller Komplettverkauf nur wegen einer hohen Bewertung nimmt ihnen die Chance auf weitere Kursgewinne. Gleichwohl ist es vernünftig, einen Teil der bereits erzielten Performance abzusichern, denn eine Rückkehr in Richtung des inneren Werts kann jederzeit einsetzen.

Gewinne laufen lassen – mit Regeln absichern

Ein pragmatischer Ansatz ist ein regelbasiertes Nachziehen eines Stopps. Das Prinzip: Definieren Sie einen Sicherheitsabstand unterhalb des laufenden Kurses (beispielsweise 10 Prozentpunkte). Liegt die Position etwa 30 % im Plus, wird der Stopp so gesetzt, dass mindestens 20 % Gewinn abgesichert sind. Steigt die Aktie weiter, rückt der Stopp in festen Schritten nach – etwa je weitere +10 % Kursanstieg den Stopp um 10 Prozentpunkte anheben. So wächst die „eingeschlossene“ Rendite mit: Aus gesicherten 20 % werden 30 %, dann 40 % usw., während man weiterhin an möglichen Aufwärtsbewegungen partizipiert.

Der Vorteil dieses Vorgehens liegt in der Balance aus Chance und Risikokontrolle: Anleger vermeiden dadurch, starke Trends zu früh zu beenden, begrenzen aber das Rückschlagrisiko, falls die erwartete Normalisierung zur Bewertung einsetzt. Die konkrete Distanz des Stopps sollte sich an der individuellen Risikotoleranz, der Volatilität der Aktie und – falls man es noch strukturierter mag – an festen, objektiven Marken orientieren (zum Beispiel prozentuale Schritte). Wichtig ist vor allem Konsequenz: Ein einmal definierter Mechanismus nimmt Emotionen aus der Entscheidung.

Was das für Arista Networks heißt

Bei der derzeit ambitionierten Bewertung ist beides denkbar: dass die Aktie weiterläuft, oder dass sie in eine Konsolidierungsphase übergeht. Wer bereits investiert ist, kann mit einem disziplinierten, nachgezogenen Stopp Gewinne sichern und zugleich die Tür für zusätzliche Aufwärtsbewegungen offenlassen. Wer neu einsteigen möchte, sollte darauf achten, nicht einer kurzfristigen Übertreibung hinterherzulaufen, sondern auf eine neue Phase der Unterbewertung zu warten.

Am Ende entscheidet der Prozess: Wer ihn sauber definiert und durchhält, reduziert Fehlentscheidungen spürbar – unabhängig davon, ob Arista kurzfristig noch weiter steigt oder früher in Richtung innerer Wert dreht.

Jetzt selbst strukturiert analysieren

Wenn Sie diese Herangehensweise systematisch umsetzen möchten, probieren Sie die GROWTH Investing Software von Marcus Kitzmann aus. Damit visualisieren Sie inneren Wert, Sicherheitsmarge und Risikoanalyse übersichtlich, behalten Bewertungsniveaus im Blick und können Ihre Entscheidungen besser begründen – ganz gleich, ob Sie Gewinne laufen lassen oder Positionen taktisch kürzen.

 

 

(Keine Anlageberatung. Investitionen bergen Risiken.)

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