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Constellation Software: Fundamental stark, aber im Trend schwach

Constellation Software gehört seit vielen Jahren zu den beeindruckendsten Software-Konglomeraten an der Börse. Das kanadische Unternehmen wächst über ein ausgeklügeltes Akquisitionsmodell, kauft spezialisierte Nischen-Softwareanbieter und integriert sie langfristig in den eigenen Konzern. Operativ funktioniert dieses Modell seit Jahren sehr zuverlässig, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt (Datenquelle: CSU PDF).

Wachstum und Bewertung

Ein Blick auf die Wachstumsdaten aus der GROWTH-Software zeigt, dass Constellation Software sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz in den vergangenen fünf Jahren jeweils um rund ein Drittel pro Jahr gewachsen ist. Die Gewinn-Wachstumsrate liegt bei rund 33 Prozent, die Umsatz-Wachstumsrate in einer ähnlichen Größenordnung. Auch das Kapitalwachstum bewegt sich in diesem Bereich. Damit gehört Constellation Software klar zu den strukturell starken Wachstumsunternehmen im Softwaresektor.

Auch auf der Bewertungsseite wirkt das Unternehmen auf den ersten Blick nicht unattraktiv. Die Sicherheitsmarge ist hoch und auch das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt deutlich über dem aktuellen Kurs. Die Analysten sehen im Mittel ein Ziel von rund 4.784 kanadischen Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von gut 44 Prozent entspricht. Selbst das niedrigste veröffentlichte Kursziel liegt noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau.

Warum der Kurs trotzdem warnt

So gut die fundamentalen Daten auch aussehen, der Aktienkurs sendet derzeit ein klares Warnsignal. Der Chart zeigt einen ausgeprägten Abwärtstrend, der sich in den letzten Monaten aufgebaut hat. Besonders kritisch ist, dass die Aktie inzwischen sogar unter den langfristig wichtigen 200-Wochen-EMA gefallen ist. Dieser gleitende Durchschnitt dient vielen langfristig orientierten Investoren als Trendfilter. Wird er nach unten durchbrochen, deutet das häufig darauf hin, dass größere Marktteilnehmer Positionen abbauen.

Constellation Software Aktienanalyse GROWH-Chart
Warnsignal: Der 200-Wochen-EMA (rosa Linie) wurde erst kürzlich durchbrochen.

Im GROWTH-Chart (siehe oben) ist diese Entwicklung gut sichtbar. Solche Phasen können sich durchaus noch weiter nach unten ausdehnen, selbst bei grundsätzlich hochwertigen Unternehmen.

Genau hier liegt das Problem für neue Investoren. Wer in einen laufenden Abwärtstrend kauft, geht das Risiko ein, dass der Kurs noch einmal deutlich nachgibt. Rückgänge von 20 Prozent oder mehr sind in solchen Phasen keine Seltenheit. Selbst wenn man in mehreren Tranchen einsteigt, bleibt das Kapital unter Umständen lange gebunden, ohne nennenswerte Rendite zu liefern. Währenddessen arbeitet das Geld nicht produktiv, sondern wartet darauf, dass der Markt irgendwann wieder dreht.

Aus technischer Sicht wäre ein seitwärts laufender Boden oder ein klarer Richtungswechsel nach oben ein deutlich besseres Signal. Erst dann entsteht eine Situation, in der sich das attraktive Geschäftsmodell auch wieder im Kursverlauf widerspiegelt.

Fundamentale Qualität bleibt intakt

Wichtig ist dabei eine klare Trennung zwischen Unternehmen und Aktie. Operativ steht Constellation Software weiterhin sehr solide da. In der Risikoanalyse zeigen zentrale Kennzahlen wie Gewinn je Aktie, Umsatz je Aktie und operativer Cashflow über fünf Jahre hinweg starke Zuwächse. Der freie Cashflow konnte sogar um mehr als 170 Prozent zulegen. Lediglich die Bruttomarge ist zuletzt leicht gesunken, bewegt sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau.

Constellation Software Aktienanalyse Risikokennzahlen
Fundamental zeigen ausgewählte Kennzahlen im 5-Jahres-Verlauf ein gesundes Unternehmen.

Aus langfristiger Sicht bleibt Constellation Software damit ein hochwertiges Qualitätsunternehmen mit einem robusten Geschäftsmodell. Das aktuelle Problem liegt nicht im operativen Geschäft, sondern im Marktumfeld und der Kursdynamik.

Ausgewählte Kennzahlen aus der GROWTH-Software

Kennzahl Wert
Gewinn-Wachstumsrate (5 Jahre) ca. 33 %
Umsatz-Wachstumsrate (5 Jahre) ca. 33 %
Kapitalwachstum (5 Jahre) ca. 30 %
Sicherheitsmarge hoch
Durchschnittliches Kursziel 4.783,60 C$
Analysten-Potenzial +44,25 %
Niedrigstes Kursziel 3.780,26 C$
Höchstes Kursziel 5.479,55 C$

Geduld ist oft der bessere Ratgeber

Auch wenn die Bewertung und die Fundamentaldaten attraktiv wirken, spricht der aktuelle Chart eine andere Sprache. Ein Einstieg mitten in einem ausgeprägten Abwärtstrend erhöht das Risiko unnötig. Sinnvoller ist es, die Aktie weiter zu beobachten und auf erste Anzeichen einer Stabilisierung oder einer Trendwende zu warten. Erst dann entsteht ein Umfeld, in dem sich das langfristige Potenzial dieses Unternehmens auch an der Börse wieder entfalten kann.

Wer solche Situationen systematisch und nüchtern beurteilen möchte, findet in der GROWTH Investing Software von Marcus Kitzmann ein Werkzeug, das Fundamentaldaten, Bewertung und Charttechnik in einem klaren Gesamtbild zusammenführt. Genau diese Kombination hilft dabei, Qualitätsunternehmen nicht nur zu erkennen, sondern auch zu einem passenden Zeitpunkt zu kaufen.

 

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