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„Innerer Wert“ eines Unternehmens: So wird er berechnet

Marcus Kitzmann definiert den inneren Wert (auch bekannt als intrinsischer Wert oder fairer Wert) als eine belastbare Orientierungsgröße, die aus zwei fundamentalen Kennzahlen gespeist wird: Gewinn je Aktie (EPS) und Umsatz je Aktie (RPS). In seiner Darstellung erscheint dieser Wert als weiße Linie im Chart. Ziel ist es, Trends im fundamentalen Leistungsausweis eines Unternehmens sichtbar zu machen – ohne Spielraum für willkürliche Annahmen.

Fünf Jahre als fester Bezugsrahmen

Die Berechnung stützt sich immer auf die letzten fünf Jahre. Dieses rollierende Fünfjahresfenster ist bewusst fixiert, damit der Nutzer nicht „passend“ zu seiner Meinung ein anderes Zeitfenster wählt. Wird im Chart nach links oder rechts navigiert, bleibt die Logik gleich: Es fließen stets genau fünf historische Jahre EPS und RPS in die innere Wertlinie ein. Das minimiert Cherry-Picking und sorgt für vergleichbare Ergebnisse über verschiedene Zeitpunkte hinweg.

Historie links, Prognose rechts

Links im Chart liegt die Vergangenheit (tatsächliche EPS- und RPS-Werte), rechts beginnt die Prognose – farblich etwas anders akzentuiert. Auch der Ausblick basiert auf EPS und RPS, allerdings in der Form von Schätzungen. Dabei gilt eine klare Hierarchie der Verlässlichkeit:

  • Das laufende Jahr ist am wichtigsten und in der Regel am genauesten, weil Unternehmensguidance und aktuelle Informationen bereits eingeflossen sind.
  • Jahre weiter in der Zukunft sind zwangsläufig unsicherer. Das zeigt sich u. a. an der sinkenden Zahl der Analysten, die noch konkrete Schätzungen abgeben. Kitzmann illustriert das am Beispiel BYD: Für die nahe Zukunft liegen etwa neun Schätzungen vor; in späteren Jahren sinkt diese Zahl (z. B. acht und schließlich nur noch zwei für weiter entfernte Jahre).

Je weiter der Horizont, desto größer also die Bandbreite möglicher Ergebnisse.

Was Sie aus der Linie „innerer Wert“ ablesen können

Die weiße Linie spiegelt zusammengefasst wider, wie sich die Ertrags- und Umsatzzahlen je Aktie tatsächlich entwickelt haben und voraussichtlich entwickeln könnten. Durch die fixierte Fünfjahresbasis und die Gewichtung aktuellerer Daten wird verhindert, dass optimistische oder pessimistische Vorannahmen das Bild verzerren. So entsteht eine nüchterne Referenz, an der sich Bewertungen und Kursbewegungen einordnen lassen – ohne Anspruch auf Perfektion, aber mit maximaler Konsistenz.

Jetzt selbst ausprobieren

Wenn Sie nachvollziehen möchten, wie sich der innere Wert bei Ihren Favoriten entwickelt, testen Sie die GROWTH Investing Software von Marcus Kitzmann. Dort sehen Sie die beschriebenen Zusammenhänge direkt im Chart, inklusive des fixen Fünfjahresfensters und der integrierten Prognosen. Probieren Sie es aus und prüfen Sie, welche Aktien heute attraktiv erscheinen.

 

 

(Keine Anlageberatung. Investitionen bergen Risiken.)

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