IonQ, der US-amerikanische Quantencomputer-Hersteller, ist ein ziemlich junges Unternehmen. Aktuell liegen nur drei Jahre an belastbaren Daten vor, weshalb noch keine vollständige Fünfjahresanalyse möglich ist. Trotz der kurzen Historie wirkt das Bild zunächst spannend: Die Umsätze steigen dynamisch, während die Ertragslage noch schwach ist. Genau diese Mischung macht den Investment Case attraktiv – und riskant.
Solide Dynamik, aber fehlende Gewinne
Das Umsatzwachstum war in den vergangenen drei Jahren außergewöhnlich hoch, mit einer Rate von rund 163 %. Auch die Prognosen deuten auf anhaltendes Wachstum hin. Gleichzeitig macht das Unternehmen weiterhin Verluste, die zuletzt sogar deutlich gestigen sind.
Der Übergang in die Profitabilität wird erst für die nächsten Perioden erwartet. Das entspricht einem klassischen Muster junger Wachstumswerte: Solide Topline-Dynamik trifft auf noch fehlende Gewinne. Mit einer Marktbewertung von etwa zehn Milliarden ist IonQ zudem keineswegs klein, was die Erwartungen an künftige Cashflows hoch ansetzt.
Wichtig ist außerdem die technologische Einordnung: Bei Quantencomputern ist derzeit noch nicht absehbar, wohin die Reise geht, weil die Technik insgesamt noch in den Kinderschuhen steckt. Fragen zur Skalierung, zur Fehlertoleranz und -korrektur, zu künftigen Standards und zu tragfähigen Geschäftsmodellen sind noch offen. Das erhöht die Unsicherheit – und kann Fortschritte ebenso belohnen wie Rückschläge hart bestrafen.
Chancen und Risiken
Für Anleger entscheidend ist das Verhältnis von Chance und Risiko. Bleibt das Unternehmen auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad und materialisiert sich die erwartete Ergebniswende, eröffnet das erhebliches Upside. Die Bewertungsbetrachtung über den „inneren Wert“ zeigt, dass der Kurs in der Vergangenheit bereits mehrfach an diese Linie herangerlaufen ist.
Sollte die Aktie bis zum Jahresende wieder den inneren Wert erreichen, signalisiert die aktuelle Modellrechnung ein theoretisches Potenzial von etwa 122 %. Für das kommende Jahr könnte – unter der Voraussetzung eintreffender Prognosen – weiterer Spielraum entstehen. Man sollte jedoch betonen: Je jünger das Unternehmen, desto größer die Bandbreite möglicher Abweichungen. Ausführungsrisiken, Volatilität und die Abhängigkeit von ambitionierten Annahmen gehören hier zum Paket.
Wie lässt sich damit umgehen?
Für risikobereite Investoren mit mehrjährigem Horizont kann ein gestaffelter Einstieg und stringentes Risikomanagement sinnvoll sein. Wer dagegen klare Profitabilität und planbare Cashflows priorisiert, sollte Geduld mitbringen und auf bestätigte Ergebnisdaten warten.
In jedem Fall empfiehlt sich, die Entwicklung von Umsatz, Bruttomarge, operativem Ergebnis und die Annäherung an den inneren Wert eng zu begleiten – idealerweise mit konsistenten, vergleichbaren Kennzahlen statt isolierter Einzelwerte.
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(Keine Anlageberatung. Investitionen bergen Risiken.)