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LVMH vs. Prada: Fundamentale Divergenz im Luxussegment

Luxusaktien werden oft in einen Topf geworfen – dabei zeigen die aktuellen Fundamentaldaten von LVMH und Prada deutliche Unterschiede. Um Verzerrungen durch kurzfristige Kursbewegungen zu vermeiden, betrachten wir zunächst ausschließlich die Geschäftsentwicklung und Prognosen.

LVMH mit schwachen Zahlen

LVMH zeigt derzeit nachlassende Dynamik. Bereits das vergangene Jahr war rückläufig, und auch für das laufende Jahr signalisiert die Prognose erneut ein Minus. Das Unternehmen selbst erwartet für das laufende Jahr ein Minus von rund 8,86 %; auch das Vorjahr war negativ. Für 2026 gibt es von Unternehmensseite noch keine konkrete Erwartung. In Summe deuten diese Punkte auf eine schwache Ertragsperspektive hin, die sich auch im Bewertungsniveau und im Kurs widerspiegelt: die LVMH-Aktie zeigt zur Zeit einen klaren Abwärtstrend, dessen Ende noch nicht absehbar ist.

Solides Wachstum bei Prada

Ganz anders das Bild bei Prada. Rückblickend überzeugt ein solides Wachstum über fünf Jahre, und für das laufende Jahr werden noch bessere Aussichten als im Vorjahr signalisiert. Während LVMH also mit einer erneuten Schrumpfung kalkuliert, ist Pradas Trend intakt. Ja, die Aktie rutschte zuletzt ab, doch der längerfristige Verlauf bleibt – bereinigt um kurzfristiges Rauschen – konstruktiv. Solche Rücksetzer sind im Zyklus hochwertiger Konsumgüter nicht unüblich und können, falls die fundamentale Story trägt, sogar neue Einstiegspunkte eröffnen. Es empfiehlt sich allerdings, vor einem Einstieg eine belastbare Trendwende des Aktienkurses abzuwarten. So steigt die Wahrscheinlichkeit, nicht in ein „fallendes Messer“ zu greifen, sondern auf bestätigte Stärke zu setzen.

Was bedeutet der Vergleich für Anleger?

Die Gegenüberstellung legt nahe: Wer eine kurzfristig robustere Gewinn- und Umsatzdynamik sucht, findet sie momentan eher bei Prada. LVMH bleibt als diversifizierter Luxusgigant qualitativ stark, steht aber aktuell mit negativen Jahresaussichten auf der Bremse. Entscheidend ist, ob und wann eine Trendumkehr in den Erwartungen sichtbar wird. Bis dahin spricht vieles dafür, Bewertungsprämien kritisch zu prüfen und Rücksetzer selektiv zu nutzen – dort, wo die Perspektive auf operatives Wachstum intakt ist.

Risiken im Blick behalten

Auch bei vermeintlichen Qualitätsführern können die Margen unter Währungseffekten, schwankender Nachfrage, Zollstreitigkeiten und Modezyklen leiden. Für Stockpicker heißt das: Nicht nur auf Markenstärke schauen, sondern die Richtung der aktuellen Erwartungen gewichten – genau das unterscheidet in Phasen erhöhter Unsicherheit Gewinner von Verlierern.


Zum Abschluss noch ein praktischer Hinweis: Die oben erwähnten Signale stammen aus Marcus Kitzmanns Analyse-Setup, das Prognosen, Wachstumsreihen und Kursverläufe übersichtlich zusammenführt. Wenn Sie Unternehmen mit allen relevanten Kennzahlen selbst prüfen, Szenarien durchspielen und Ihre Watchlist strukturieren möchten, testen Sie die GROWTH Investing Software jetzt – und sehen Sie live, wie sich die Aussichten von LVMH und Prada in Ihren eigenen Investmentprozess integrieren lassen.

 

 

(Keine Anlageberatung. Investitionen bergen Risiken.)

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