SÜSS MicroTec hat über Jahre eine ansehnliche Wachstumsspur hinterlassen – trotz mancher Delle zeigte der Trend der Fundamentaldaten langfristig nach oben. Genau deshalb schmerzt es, wenn die Prognose fürs laufende Jahr praktisch kein operatives Wachstum mehr signalisiert und für das nächste Jahr sogar ein Rückgang in Aussicht steht. Solche Brüche treffen Wachstumswerte besonders hart: Anleger, die steigende Kennzahlen eingepreist haben, reagieren enttäuscht, der Kurs gibt nach – häufig in mehreren Wellen, weil schwache Zahlen und gedämpfte Erwartungen nachhallen.
Zurück zum inneren Wert
Wer den inneren Wert (die „weiße Linie“) gegen den Kurs legt, erkennt das Muster: In Phasen deutlicher Überbewertung wandert der Preis in die rote Zone – dort war die negative Sicherheitsmarge teilweise extrem. Solche Übertreibungen brauchen Zeit, bis die Unternehmensentwicklung sie wieder einholt; in dieser Zeit ist die Rendite oft mager oder negativ. Die Lehre daraus bleibt simpel: Kaufen im roten Bereich ist Hochrisiko. Besser ist es, in der grünen Zone zuzugreifen, wenn der Kurs unter dem inneren Wert notiert und dieser innere Wert aufwärts zeigt. Genau dieser zweite Punkt ist aktuell das Problem: Ohne sichtbare Rückkehr zu belastbarem Wachstum wird der innere Wert eher seitwärts oder abwärts tendieren – und dann fehlt dem Kurs die fundamentale Rückendeckung.

Kurzfristige Gegenbewegungen sind nie ausgeschlossen; nach starken Abverkäufen kann es technische Erholungen geben. Für ein tragfähiges Investment reicht das aber nicht. Entscheidend ist, ob SÜSS MicroTec die Growth-Erzählung wiederbeleben kann. Worauf jetzt zu achten ist: sichtbare Zunahme des operativen Wachstums sowie ein Trendwechsel im inneren Wert. Erst wenn die „weiße Linie“ wieder zuverlässig steigt und der Kurs sich im grünen Bewertungsbereich bewegt, verbessert sich das Chance-Risiko-Verhältnis nachhaltig. Solange fundamentale Perspektiven stagnieren oder rückläufig sind, bleibt das Papier spekulativ – „kann funktionieren“, aber mit beträchtlicher Fallhöhe.
Risikoanalyse und Analystenkonsens
Die Risikoanalyse wirkt zwar solide und die Konsensmeinungen sind nicht negativ, doch darauf allein kann man sich hier nicht stützen. Analystenziele laufen der Realität häufig hinterher; wichtiger ist die harte Spur der Zahlen. Wer unbedingt eine Position aufbauen möchte, sollte streng staffeln, konsequent mit Risikobudgets arbeiten und einen klaren Invalidationspunkt definieren. Für langfristig orientierte Investoren ist Geduld meist die bessere Entscheidung: beobachten, nicht jagen.

Möchten Sie solche Bewertungen – innerer Wert, Sicherheitsmarge, Über-/Unterbewertung und Trend – selbst in wenigen Klicks nachvollziehen? Dann holen Sie sich die GROWTH Investing Software, mit der auch Marcus Kitzmann arbeitet, und prüfen Sie SÜSS MicroTec sowie Ihre Watchlist systematisch auf Einstiegschancen.