Philip Hopf (HKCM) analysierte kürzlich die Aktie von Under Armour per Elliott-Wellen-Methode, während Marcus Kitzmann seine GROWTH-Investing-Software nutzt, um die fundamentalen Kennzahlen entgegenzustellen. Das Zusammenspiel liefert ein anschauliches Beispiel dafür, wie zwei Ansätze zu teils deckungsgleichen, teils gegensätzlichen Schlussfolgerungen führen können. Dieser Beitrag ist eine stark gekürzte Zusammenfassung des Sonntagsvideos von Marcus Kitzmann. Den kompletten Mitschnitt finden Sie über den Link am Ende des Artikels.
Die technische Sicht von HKCM
Philip Hopf legt seine Analyse komplett auf die Elliott-Wellen-Struktur aus. Daraus leitet er drei klar definierte Pfade für die künftige Kursentwicklung ab, die er nach Wahrscheinlichkeit und präzisen Kursmarken gewichtet:
- Primäres Szenario: Hopf geht davon aus, dass Under Armour nach einer Zwischenerholung noch einmal unter das Tief vom 8. April (ca. 4,76 USD) fallen könnte.
- Alternatives Szenario (39 % Wahrscheinlichkeit): Ein dauerhafter Ausbruch über 8,69 USD würde den Start einer übergeordneten Aufwärtswelle signalisieren.
- Langfrist-Projektion: Ausgehend von einer Welle-3-Zielzone bei etwa 90 USD sieht Hopf rechnerisch Spielraum für mehr als 1000 % Kursplus – allerdings erst nach einer kompletten Fünf-Wellen-Struktur, die Jahre dauern kann.
Seine Strategie: gestaffelt kaufen – eine dritte Position erst dann, wenn ein neues Tief die technische Struktur bestätigt.
Die fundamentale Sicht von Marcus Kitzmann
Kitzmann stellt der reinen Kursstruktur harte Unternehmenskennzahlen gegenüber und prüft, ob Wachstum und Bewertung überhaupt noch zusammenpassen:
- Umsatz- und Gewinntrend: Seit 2021 sinken Umsatz und Ergebnis; die Prognose für das laufende Jahr zeigt nochmals –11 % beim Umsatz und –39 % beim Gewinnwachstum.
- „Innerer Wert“ als Anker: Steht die Aktie über ihrem Fair Value, tendiert sie laut Software dazu, dorthin zurückzukehren – aktuell wäre das exakt der Bereich um 8,69 USD.
- Fundamentales Urteil: Solange der operative Abwärtstrend anhält, ist ein Investment fatal. Wer auf Turnaround spekuliert, muss erst klare Belege für wiederkehrendes Wachstum sehen.
Um die Diskrepanz zwischen Story und Zahlen zu illustrieren, stellt Kitzmann Palantir daneben: Dort wuchs nicht nur der Kurs, sondern – entscheidend – auch das Unternehmen selbst. Sobald beides auseinanderdriftet (Unternehmen stagniert, Kurs eilt voraus), wird es riskant.
Was Anleger daraus lernen können
Frage | Technische Antwort (HKCM) | Fundamentale Antwort (Kitzmann) |
---|---|---|
Kommt ein neues Tief? | Ja, solange 8,69 USD nicht nachhaltig überschritten werden. | Möglich – rückläufige Kennzahlen sprechen dafür. |
Wo liegen Gewinnchancen? | Langfristig 300 % bis 1300 %, wenn Elliott-Wellen aufgehen. | Erst bei nachweislicher Trendwende mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu beantworten. |
Wie handeln? | Gestaffelte Käufe, eng am Chart. | Abwarten, bis Umsatz- und Gewinntrend drehen. |
Aus Sicht der GROWTH-Investing-Strategie gilt: Wer sich allein auf Chartmuster verlässt und die fundamentalen Kennzahlen ausblendet, erhält nur ein unvollständiges Bild des Risiken und Chancen.
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