Wer in Aktien investiert, sucht nicht nur nach einer guten Vergangenheit, sondern vor allem nach einer belastbaren Zukunft. Bei Under Armour zeigt die jüngste Analyse, dass genau hier die Probleme liegen. Für das laufende Jahr signalisiert die Guidance Schwäche; die Wachstumsaussichten für das laufende Jahr liegen bei minus 20,81 %. Das sendet ein klares Warnsignal: Der Rückenwind, der den Erfolg des Sportartikelherstellers einst getragen hat, schwächelt zur Zeit.
Under Armour: starke History
Under Armour ist ein US-amerikanischer Sportartikelhersteller, gegründet 1996 von Kevin Plank in Baltimore. Bekannt wurde die Marke mit einem eng anliegenden Funktionsshirt, das Schweiß vom Körper wegtransportiert. Das Unternehmen positioniert sich klar als Performance-Marke für Training, Laufen und Teamsport. Verkauft wird über Sportfachhandel und große Händler (Wholesale) sowie direkt an Endkunden über den eigenen Online-Shop, Brand Stores und Outlets (Direct-to-Consumer). Zu den wichtigsten Wettbewerbern zählen Nike, Adidas, Puma und Lululemon.
Ein Blick in den Rückspiegel erklärt, warum die Aktie früher phasenweise gut lief. In einer starken Phase zeigte Under Armour außerordentliche Dynamik: rund 427 % Gewinnwachstum und 21 % Umsatzwachstum lagen zwischenzeitlich auf dem Tisch. Diese Hochphase ist jedoch vorbei. Ab 2021 verlor das Unternehmen Schritt für Schritt an Momentum. Das sieht man im GROWTH Chart besonders deutlich: Die weiße Linie – sie steht für das Wachstum – kletterte zunächst steil, flachte dann ab und tendiert inzwischen leicht nach unten. Der Kurs folgte dem Drehbuch, das der Markt seit jeher kennt: Erst Anstieg bei sprunghaftem Wachstum, dann Seitwärtsphase, schließlich Abwärtsdruck, als die Zahlen ausblieben.
Prognose: durchwachsen
Für wachstumsorientierte Anleger zählt die aktuelle Sicht besonders. Zwar werden in den Modellen spätere Jahre (ab 2027) wieder freundlicher, aber je weiter Prognosen in die Zukunft reichen, desto ungenauer werden sie. Entscheidend ist die Gegenwart – und hier enttäuscht Under Armour. Selbst wenn man aus dem Bewertungsmodell zum inneren Wert derzeit etwa 16–17 % Luft nach oben ableitet, ist diese Marge fragil: Verschlechtern sich die Zahlen weiter, wandert der faire Wert ebenfalls nach unten. Damit steigt das Risiko, dass vermeintlicher „Upside“ schneller schmilzt als gedacht.

Was bedeutet das für die Praxis? Under Armour ist momentan ein Titel mit belasteter Kurzfristperspektive und rückläufigem Wachstumstrend. Chancen lassen sich immer finden, doch die Kombination aus schwacher Guidance, nachlassendem Momentum und empfindlicher Bewertung spricht eher für Zurückhaltung. In einem Umfeld, in dem Kapital selektiv fließt, gibt es attraktivere Setups mit klarerem Wachstumspfad und stabilerer Visibilität.
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(Keine Anlageberatung. Investitionen bergen Risiken.)